Vita
Mein Vater ist Geiger – was für ein Vorbild! Ich tat es ihm nach, begann die Geige zu traktieren, allerdings freiwillig und – weil er mich zu nichts zwang – viel später als andere. Begonnen habe ich mit der Blockflöte und sehr intensiv gespielt: solo, im Ensemble, bei Jugend musiziert. Aber mit 12 wollte ich doch weg vom Blockflötenquartett. Fast hätte ich angefangen, Querflöte zu spielen, lag ja nah, aber durch einen glücklichen Umstand bekam ich einen Geigenbogen in die Hand. So sehr ich das Flöten gemocht habe, das Geigen eröffnete mir eine neue Welt.
Da war ich schon längst in Lübeck gelandet, von Sofia aus, ein recht weiter Weg. Meine Mutter war sich damals ganz sicher gewesen, dass wir nicht lange bleiben würden. Aber wir blieben für immer. Und ich hatte in Lübeck alles, was das Herz eines Musikerkindes begehrt: Ein Musik-Gymnasium, das Johanneum, mit Nachwuchs-, B- und A-Orchester, ein Jugend-Sinfonie-Orchester mit einem Dirigenten, dem phantastischen Roberto Frontini, der uns beibrachte, wirklich pianissimo zu spielen (unter anderem!) und ein Kammerorchester gründete; dazu eine Musikhochschule, die schöner kaum gelegen sein könnte.
Mit 16 kam ich zu Winfried Rüßmann, damals Konzertmeister an der Hamburgischen Staatsoper. Der sagte mir: 'Hör auf mit der Schule, übe jeden Tag 10 Stunden, dann kann es vielleicht was werden'.
Ich tat das nicht.
Ich wollte mein Abitur machen, ich wollte nicht alles auf eine Karte setzen. Deshalb landete ich nach dem Abitur in Hamburg, am Musikwissenschaftlichen Institut, und wurde dort sehr glücklich.
Das Geigen habe ich nie aufgegeben: Kammermusik, Kirchenmusik, das waren und bleiben meine unentbehrlichen Begleiter.
Und dann – der große und lebensentscheidende Zufall gegen Ende des Studiums: Einer meiner Kommilitonen bat mich, für ihn einzuspringen: Veranstaltungstipps zusammenzufassen für den NDR.
Das war der Anfang – 1996. Seitdem bin ich beim NDR, zunächst als Freie Mitarbeiterin hinter den Kulissen (ich habe es geliebt, die Wünsche der Hörerinnen und Hörer zu erfüllen, und seien sie auch noch so ausgefallen), dann als Sprecherin (Nachrichten, ARD-Nachtkonzert), schließlich als Moderatorin für die Matinee und die Soirée, später für viele andere Formate, derzeit zum Beispiel auch die CD-Neuheiten, Live-Übertragungen der NDR Radiophilharmonie und des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Seit 2009 moderiere ich die Literatur-Sendung „Das Gemischte Doppel“ mit Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz.
Zwischendurch bleibt mir die Zeit, für den Deutschlandfunk (z. B. Musikszene, Klassik-Pop-et cetera) und WDR 3 (Tonart) zu arbeiten.
Ein besonderes Vergnügen sind außerdem die Ausflüge auf die Bühne: Aktuell im Großen Sendesaal des NDR in Hannover beim „Gelben Sofa“, der „etwas anderen Konzerteinführung“, bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker oder bei den Movimentos Festwochen in Wolfsburg.
Meine Tätigkeit als Moderatorin ist geprägt von der steten Herausforderung, neue Aufgaben und Formate mit Leben zu erfüllen: Das bedeutet mir viel!
Denn Künstler erfinden die Musik, die Literatur immer wieder neu. Dies auf vielfältige Weise zu vermitteln und ihnen eine Bühne zu bereiten ist meine große Leidenschaft.
Der Vater war Geiger – was sollte da groß passieren? Die Tochter, ich, tat es ihm nach, allerdings freiwillig. Begonnen hatte ich mit der Blockflöte, intensiv gespielt, Solo, Ensemble, Jugend musiziert. Aber irgendwann, 12 Jahre alt, wollte ich doch unbedingt weg vom Blockflötenquartett – so nett das war, so dankbar ich meiner ersten Lehrerin in Lübeck bin. Fast hätte ich angefangen, die Querflöte zu traktieren, aber durch einen glücklichen Umstand (allen wunderbaren Flötisten möchte ich keinesfalls zu nahe treten) bekam ich einen Geigenbogen in die Hand.
Da war ich schon längst in Lübeck gelandet, von Sofia aus, ein recht weiter Weg – und meine Mutter war sich doch ganz sicher gewesen, wir würden nicht lang bleiben. Wir blieben für immer. Und ich hatte in Lübeck alles, was das Herz eines Musikerkindes begehrt, ein Musik-Gymnasium, das Johanneum, mit Nachwuchs-, B- und A-Orchester, ein Jugend-Sinfonie-Orchester mit einem Dirigenten, dem phantastischen Roberto Frontini, der uns beibrachte, wirklich pianissimo zu spielen (unter anderem!) und ein Kammerorchester gründete; eine Musikhochschule, die schöner kaum gelegen sein könnte. Mit 16 kam ich zu Winfried Rüßmann, damals Konzertmeister an der Hamburgischen Staatsoper. Der sagte mir: Hör auf mit der Schule, übe jeden Tag 10 Stunden, dann kann es vielleicht was werden.
Ich tat das nicht.
Ich wollte mein Abitur machen, ich wollte nicht alles auf eine Karte setzen. Und also landete ich nach dem Abitur in Hamburg, im Musikwissenschaftlichen Institut, und wurde dort sehr glücklich. Wenn ich mir anschaue, was aus meinen Kommilitonen damals geworden ist, kann ich nur jedem dieses Studium empfehlen!
Das Geigen habe ich nicht aufgegeben – Kammermusik, Kirchenmusik, das waren und bleiben die unentbehrlichen Begleiter.
Und dann, ein großer Zufall gegen Ende des Studiums – einer meiner Kommilitonen bat mich, für ihn einzuspringen: Veranstaltungstipps zusammenfassen für den NDR. Das war der Anfang – 1996. Seitdem bin ich beim NDR, zunächst als Freie Mitarbeiterin hinter den Kulissen (ich habe es geliebt, die Wünsche der Hörerinnen und Hörer zu erfüllen, und seien sie auch noch so ausgefallen), dann als Sprecherin (Nachrichten, ARD-Nachtkonzert), schließlich als Moderatorin.
Live-Übertragungen der NDR Radiophilharmonie und des NDR Elbphilharmonie Orchesters, Konzertbesuche, Künstlerporträts, seit 2009 auch die gemeinsame Literatur-Sendung „Das Gemischte Doppel“ mit Annemarie Stoltenberg und Rainer Moritz, das bewegt mich momentan.
Und dass auch Zeit bleibt, für den Deutschlandfunk und WDR 3 zu arbeiten, freut mich sehr. Ein besonderes Vergnügen sind dazu die Ausflüge auf die Bühne: Aktuell im Großen Sendesaal des NDR in Hannover beim „Gelben Sofa“, der „etwas anderen Konzerteinführung“, bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker oder bei den Movimentos Festwochen in Wolfsburg.
Künstler erfinden die Musik, die Literatur immer wieder neu. Dies auf vielfältige Weise zu vermitteln, ihnen eine Bühne zu bereiten, das ist meine große Leidenschaft.
© Janina Snatzke
kurz & knapp zusammengefasst
Geboren | in Sofia 1971 |
Aufgewachsen | in Lübeck |
Studium | am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg |
Heute | Rundfunk-Autorin und Moderatorin – Tätigkeit für NDR Kultur, DLF, WDR 3 |
Konzert-Einführung | Hamburgische Staatsoper, Göttingen (Händel-Festspiele, Göttinger Literaturherbst), Hannover (NDR Radiophilharmonie), Wolfsburg (Movimentos Festwochen), Hitzacker (Sommerliche Musiktage) |
Schönste Erinnerung an: | Sir Peter Jonas in Hitzacker, ebenso wie Christian Tetzlaff und Co. und Pierre-Laurent Aimard; an Markus Becker in Hannover, an Carolin Widmann in Hamburg und Wolfsburg, an das Vogler Quartett in Göttingen |